Alte Döhrener Straße, Hannover

Städtebauliches Konzept

Drei Punkthäuser entlang des Erich-Wegner Wegs auf der Westseite und ein „Kettenhaus“ aus drei Einzelhäusern mit einer Stadthaus-Struktur parallel der Grundstücksgrenze auf der Ostseite zur alten Gärtnerei, bilden ein weitestgehend kleinteiliges und aufgelöstes Ensemble, soweit dies die angestrebte Baumasse ermöglicht. Sämtliche Wohnungen erhalten durch die Gebäudepositionierung eine Ost-West-Orientierung. Zur Vermittlung mit den bestehenden Einzelhäusern am Erich-Wegner Weg ist die Kubatur dort als Punkthäuser mit 3- bis 4 Geschossen gewählt, in denen die Eigentumswohnungen und ein Teil der Mietwohnungen vorgesehen sind. Auf der Ostseite des Grundstücks bildet das Kettenhaus mit 4 Geschossen einen verdichteten Gebäuderiegel für den Hauptteil Mietwohnungen.

Den Eingang des Grundstücks bildet ein zentraler Platz, auf dem der geforderte Wenderadius für die Müllfahrzeuge nachgewiesen wird. Die Wendekehre wird hier allerdings lediglich zum Nachweis vorgesehen, das Konzept schlägt unbedingt eine zentrale Wertstoff-Sammelstelle am Grundstückszugang an der Alten Döhrener Straße vor, um die Belastung auf dem Grundstück zu minimieren.
An der südlichen Platzkante erfolgt die Tiefgaragenzufahrt, einspurig mit Ampelschaltung, um den Flächenverbrauch zu reduzieren. Eine alternative Abfahrt würde im Fall eines entfallenen Wendekreises ermöglicht.Entlang der vorgegebenen Erschließungsstraße werden die wesentlichen Besucherparkplätze nachgewiesen, weitere Plätze befinden sich in der TG mit dem erforderlichen Stellplatznachweis von 66 Fahrzeugen für die Wohnungen. Stellflächen für Fahrräder werden aufgrund der beschränkten Platzverhältnisse ebenfalls in der TG vorgesehen. Rettungszufahrten befinden sich entlang der Mittelzone in Längsrichtung zwischen den Gebäuden, die Punkthäuser können zusätzlich über den Erich Wegner Weg angefahren werden.

Hochbau
Die Gebäudestruktur soll einen wertigen und nachhaltigen Einzel- bzw. Stadthauscharakter vermitteln. Unterstützt wird dieses durch Vor- und Rücksprünge in den Fassaden der Kettenhäuser für den Mietwohnungsbau. Zur Betonung der Vertikalen Markierung der einzelnen Gebäude erhalten die Gebäude Verblendsteinfassaden mit abwechselnden Farbtönen.
Sämtliche Wohnungen werden für ein Höchstmaß an Flexibilität barrierefrei vorgeschlagen, die erforderlichen rollstuhlgerechten Wohnungen werden zunächst exemplarisch in zwei Gebäuden nachgewiesen. Eine Realteilbarkeit wird durch die Aufteilung der Gebäude vereinfacht.

Die Gebäudestruktur mit einfachen, gestapelten Grundrisse ermöglicht ein wirtschaftliches Bauen. Tragende Wände bilden im Wesentlichen die Wohnungstrennwände, interne Trennwände werden zur Variabilität der Grundrisse in der Regel als Leichtbaukonstruktionen vorgesehen. Es werden grundsätzlich im Wesentlichen nachhaltige Baustoffe vorgeschlagen, auf Kunststofffenster und Wärmedämm-Verbundfassaden sollte verzichtet werden. Außenwände bestehen aus 17,5 Mauerwerk, Fassaden sind grundsätzlich als Ziegel in hellen Sand- bzw. Erdtönen vorgesehen, als Referenzsteine zur gestalterischen Verdeutlichung dienen hierfür Petersen D71 und D73d. Fenster werden als Holz-Alu Verbundkonstruktionen mit 3-fach-Verglasung vorgeschlagen, auf der Ostseite sind Schalldämmlüfter zur Lärmreduzierung wählbar. Dachflächen werden mit Extensivbegrünungen versehen, das Regenwasser-Entwässerungskonzept sieht oberirdische Versickerungen bzw. Rigolen vor.

Außenanlagen
An den Eingangsplatz schließt die langgezogene Grünzone in Nord-Süd-Richtung zwischen den Gebäuden an, mit öffentlichen Bereichen und Privatzonen vor den Mietwohnungen. Die erforderlichen Retentionsflächen werden entlang des Erich Wegner Wegs als leicht abgesenkte Schilfzone vor den Punkthäusern ausgebildet. Die Erdgeschosswohnungen erhalten Holzdecks als Terrassen, die wie Stege in die Schilfbereiche hineinragen und durch die Pflanzen abgeschirmt werden.
Spielflächen werden dezentral in den Anlagen verteilt.