Wohn- und Geschäftshaus Am Marstall

Hochbaulicher Wettbewerb Am Marstall - Baufeld Ost

Basierend auf den eindeutigen Vorgaben aus Städtebau und maximaler Grundstücksausnutzung wurde ein Baukörper entwickelt, der sich einerseits der herausragenden Positionierung im Stadtbild entsprechend selbstbewusst präsentiert, andererseits in Formensprache und Materialität zurücknimmt, um dem sehr heterogenen Umfeld nachhaltig entgegen zu stehen. Leitidee des Entwurfes ist zunächst die Formulierung eines massiven Baukörpers auf Grundlage der vorgegebenen Baugrenzen und Geschossigkeit.

Aus diesem groben Monolithen werden im zweiten Schritt die Flächen herausgeschnitten, die über die Abstandsflächen hinausragen.
Die Schnittlinien sind dabei so gewählt, dass der Baukörper vier dynamische und gleichberechtigte Fassaden erhält – unabhängig von der Geschossigkeit oder Ausrichtung werden vier Vorderseiten entwickelt.

Das Thema der Subtraktion spiegelt sich in der Materialität der Fassaden wieder: der Grundkörper erhält eine rauhe und lebendige Ziegelfassade mit flächiger Verfugung, sämtliche „Schnittflächen“ hingegen werden durch ein glattes Fassadenmaterial als solche gekennzeichnet.

Die Erschließung erfolgt primär von der südlichen Gebäudeseite, die Zufahrt zur Tiefgarage von Norden.
Die Aufteilung der Geschosse entspricht den Vorgaben der Auslobung:
Erdgeschoss mit erhöhter Geschosshöhe mit Flächen für Gastronomie oder Geschäftsräume, 1. und 2. OG mit Flächen für Büronutzung, 3. und 4. OG mit Büro- und Wohnflächen.

Baukonstruktion, Tragwerk: Stahlbeton-Skelettkonstruktion mit 2 aussteifenden Treppenhauskernen, Stützraster 5,40m, Fassaden teilweise tragend.
Decken unterseitig freiliegend mit Bauteilaktivierung, oberseitig Hohlraumböden in Gewerbeflächen bzw. Heizestrich in Wohngeschossen.

Gebäudehülle: Fassadenraster 1,35m, Verblendsteinfassaden (Referenzhersteller Petersen) bzw. LM-Fassadenplatten.
Fenster-Fassadenelemente als Holz-Alu Verbundkonstruktionen mit 3-fach-Verglasung, Sonnenschutz außen liegend in Gewerbeflächen.

Gebäudetechnik: Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung. Wärmeversorgung über Fernwärme, Heizflächen als Bodenheizung in Wohnflächen und Unterflurkonvektoren in Gewerbeflächen.

Ort
Hannover
Bearbeitung
Bearbeitung im Team Schenk + Waiblinger