BVL Braunschweig

Für den neuen Standort des „Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit“ BVL in Braunschweig wurde in 2005 ein Wettbewerb ausgelobt, den a360 mit dem 1. Preis für sich entscheiden konnte. Das Plangebiet befindet sich auf dem Gelände des Johann Heinrich von Thünen-Institut (ehemals FAL) auf dem sich in den 30er-40er Jahren des vorigen Jahrhunderts die Luftfahrtforschungsanstalt befand, was am Gebäudebestand heute noch gut abzulesen ist.

Grundgedanke des Entwurfskonzeptes ist die Bildung eines Campus und Gliederung der geforderten Baumasse nach Themenbereichen, sowie eine klare Differenzierung zwischen Bestands- und Neubauten. Den bestehenden Backsteinbauten der 30er Jahre sollen dabei moderne Neubauten mit klarer Formensprache und kontrastierenden Materialien gegenüber gestellt werden.

Der Neubau wird den Nutzungsanforderungen entsprechend in einen Verwaltungs- und einen Labor- bzw. Technik-Riegel aufgeteilt. Beide Riegel sind parallel gegeneinander versetzt, in Nord-Süd Ausrichtung angeordnet und über Glasgänge verbunden. Über ein weiteres Verbindungselement als Glasfuge erfolgt die Anbindung der Neubauten an den östlichen Giebel des Bestandsgebäudes A, hier befinden sich Foyer und zentrale Erschließung des gesamten Komplexes.

Das bestehende Gebäude A nimmt nach Entkernung, Sanierung und Neustrukturierung ebenfalls Verwaltungsbereiche auf. Am westlichen Giebel von Geb. A ersetzt ein Glasgang eine bestehende Verbindung zur Maschinenhalle D, in der das Zentralarchiv des Bundesamtes als freistehende Regalanlage vorgesehen wird. Duch die Neustrukturierung werden sämtliche Gebäudeteile auf allen Ebenen barrierefrei zugänglich.

Entgegen der Aufgabenstellung des Wettbewebs wurde der Rückbau zweier Gebäudeteile empfohlen, die nicht zur Disposition standen, aber nicht erhaltenswert waren. Bestand und Neubau können hierdurch als Ensemble einen klar definierten Hof mit dem Haupteingang nach Süden bilden. Die Haupterschließung orientiert sich so in logischer Weise zur Hauptzufahrt des Geländes von Süden. Über eine Rückseitige Zufahrt von Norden erfolgt lediglich die Anlieferung.

Gebäudetypologie und Flächensparende Anordnung ermöglichen Gebäudeerweiterungen als Verlängerungen der Riegel, oder durch Ergänzungsbauten parallel versetzt nach Westen.

Die Projektrealisierung erfolgte in diversen Planungs- und Bauabschnitten.